Die Ruhrpottlegende Pillath eröffnet das Jahr 2017 mit seinem neuen Album „Onkel der Nation“ und einer Packung Schellen. Mit neuem Sound, jeder Menge patentiert treffsicherer Punchlines und großspurigen Ansagen unterstreicht er seinen Onkelstatus im Rap-Game. Und wenn der Onkel einlädt, dann lassen sich die hiesigen Rap-Grössen nicht lang bitten: So finden sich auf „Onkel der Nation“ u.a. Features von Snaga, Manuellsen, PA Sports und Sido.
„Ihr hört einen der Besten des Landes – das gilt, so lange ich lebe.“ Dass Pillath – ja, der von der legendären Deutschrap-Kombo Snaga & Pillath - auch nach mehr als einem halben Jahrzehnt Pause vom aktiven Geschehen weder an Klötenschwund noch Kieferklemme leidet, weiss Rap-Deutschland bereits seit seinem 2016er Comeback-Album „Onkel Pillo“. Ein mehr als respektabler Platz 17 der deutschen Albumcharts machte klar, dass man mit Pillath immer noch rechnen muss.
2017 legt die Ruhrpottlegende nun nach und eröffnet das Jahr direkt mit einer Packung Schellen: Auf „Onkel der Nation“ lässt es Pillath ordentlich scheppern – und unterstreicht mit jeder Menge patentiert treffsicherer Punchlines und angemessen grossspurigen Ansagen seinen Onkelstatus im Rap-Game. Und wenn der Onkel einlädt, dann lassen sich die hiesigen Rap-Grössen natürlich nicht lang bitten: So finden sich auf „Onkel der Nation“ u.a. Features von Snaga, Manuellsen, PA Sports und Sido.
Entstanden ist „Onkel der Nation“ in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Gorex, der bereits für Rap-Grössen wie Fard, Manuellsen, MoTrip oder Kay One arbeitete und den Pillath für die gesamte Albumproduktion verhaftete. Bis auf einen Song hat der Gelsenkirchener alles produziert, aufgenommen, gemischt und gemastert - und es kommt nicht von ungefähr, dass sich Pillath so gut mit dem seinem neuen Kollegen versteht. „Fard hat mir den Jungen empfohlen und es hat direkt menschlich gepasst. Und im Gespräch haben wir dann festgestellt, dass Gorex fünf Minuten von da grossgeworden ist, wo ich aufgewachsen bin“, freut sich der Lokalpatriot Pillath.
Und auch in Sachen Sound und Ästhetik ergänzten sich Pillath und Gorex perfekt: War sein Comeback-Album noch vom Sound der Ära geprägt, in der Pillath sich seinen Namen im Deutschrap-Game machte, klingt „Onkel der Nation“ ganz deutlich nach hier und jetzt. „Ich kannte ja von dem neuen Zeug gar nix“, gibt Pillath zu. „Ich musste da erst mal wieder reinkommen. Aber ich wollte, dass das Album nach 2016 klingt.“ Dementsprechend dominieren in der Produktion aktuelle Klangfarben, es setzt Trap-Elemente und jede Menge 808-Drums. Und dennoch ist „Onkel der Nation“ unverkennbar ein Pillath-Album - denn textlich scheppert's hier wie und je.
„Ich stehe immer noch für Punchlines“, bekräftigt der Onkel. „Aber ich habe natürlich auch ein paar persönliche, ernstere Tracks auf dem Album.“ Wie zum Beispiel „Sie schämen sich nicht“, auf dem Pillath an der Seite von PA Sports gegen die allgegenwärtige Doppelmoral und Heuchelei zu Felde zieht. Oder „Stummer Schrei“ mit dem Gelsenkirchener Sänger R.E., das für genau die zwischenmenschlichen Situationen Worte findet, in denen man keine Worte findet. Oder das dramatische „Hilfe“, das ein düsteres Bild sozialer Ausweglosigkeit zeichnet. Oder aber auch das augenzwinkernde „Kein bisschen“, auf dem Pillath an der Seite von Sido das (Nicht-) Erwachsenwerden als Rapper thematisiert.
Überhaupt ist der Gelsenkirchener wieder völlig auf seinem Rap-Film: Nach fünf Jahren Karriere als Führungskraft im Vertrieb, konzentriert sich Pillath nun komplett auf die Musik; spätestens, seit er mit Eko Fresh auf ausgedehnte Tour durch 21 Städte ging, hat Rap wieder oberste Priorität. „Aber es hat sich schon vieles verändert seit meiner ersten aktiven Zeit. Mittlerweile rappt wirklich jeder und sein Homie, und dabei dreht sich alles nur noch um Klicks und Likes. Und auf den Konzerten kannten mich die Hälfte der Leute gar nicht – während ich für die andere Hälfte so was wie eine Legende bin“, lacht Pillath. „Aber das macht es um so spannender: Entweder du gehst mit der Zeit oder du gehst mit der Zeit.“
Was es mit dem Onkel überhaupt auf sich hat? Nun, die erste Single „Wie ein Onkel“, die mit atzigem Ruhrpott-Swag eine deutliche Standortbestimmung darstellt, hat nicht nur unfassbares Ohrwurmpotenzial, sondern auch eine Geschichte: „Irgendwann hat jemand unter ein Foto von mir gepostet: 'Onkel der Nation' – und das blieb dann kleben. Ich glaube, dieses Bild von mir als Onkel hat viele Fans darüber hinweggetröstet, dass ich jetzt solo unterwegs bin. Und für mich ist das ein Image, mit dem ich mich hundertprozentig wohlfühle.“
|